Erlösung in der Verlängerung
TSV Trieb 1887 – VFC Adorf 2:1 (1:1) (0:1)
Während sich unser geschätzter Chefredakteur eine Auszeit in den Alpen gönnt, durfte unsere Trieber Garde am vergangenen Sonntag die nächste Pokalrunde bestreiten. Wie schon das Wochenende zuvor war es ein Vogtlandklassist, der sich gegen die jungen Wilden vom Harzberg stellen musste. Mit dem VFC Adorf kam eine Mannschaft, die man schwer einzuschätzen wusste, da seit dem letzten Aufeinandertreffen schon etliche Jahre ins Land verstrichen sind. Bei richtigem Fußballkampfwetter, 16 Grad und Nieselregen, konnte das Ding nun endlich angepfiffen werden.
Leider erwischten die Harzberglöwen alles andere als einen guten Start. Zu viele Fehler im Spielaufbau und wackliges Defensivverhalten sorgten für die Überlegenheit der Gäste und somit auch für die ersten Chancen. Glücklicherweise konnten die ersten Möglichkeiten noch im letzten Moment vereitelt werden. Es kam aber wie es kommen musste und ein Fehlpass im Spielaufbau wurde eiskalt bestraft. Schöne Flanke von links und D. Frisch setzte den Kopfball gegen die Laufrichtung von Katze Radtke. Nach diesem Treffer wurde das Spiel dann chancenarmer. Unsere Jungs schafften es leider nicht dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken und so baumelte das Spiel vor sich hin. Wirklich nennenswerte Chancen konnten sich nicht erarbeitet bzw. erspielt werden und so ging es mit dem verdienten 1:0 Rückstand in die Pause. In dieser wurde sich einmal mehr lautstark heiß gemacht und die Brust richtig aufgepumpt. Es dauerte nicht lange, um zu sehen, dass die richtigen Worte in der Kabine gefallen sind. Das frühe Gegenpressing sorgte für wacklige Knie bei den Adorfern und die Trieber wussten das zu nutzen. Ballgewinn nahe des Strafraums der Gäste und dann ging es ganz schnell. Pass auf Seidel, welcher eisekalt blieb und das Ding auch mit dem schwächeren Linken verwandelte (49. Spielminute). Nun war der pure Wille und der absolute Ehrgeiz dieses Spiel zu gewinnen jeden ins Gesicht geschrieben. Die Jungs vom Harzberg fanden immer besser ins Spiel und konnten sich immer bessere Möglichkeiten erarbeiten. Paulus hatte eine Gute, scheiterte aber an der Fußabwehr des Keepers. Dann kam es ganz bitter, unsere Kante M. Schädlich musste leider verletzt vom Platz und somit konnte man die letzten paar Minuten nur noch zu Zehnt weiterspielen, da alle verfügbaren Auswechsler schon auf dem Rasen standen. Das sorgte aber definitiv für keinen Leistungseinbruch. Es wurde alles reingehauen und jeder rieb sich für den anderen auf. Und so kam es noch in der allerletzten Spielminute zu der Großchance von Paulus. Dieser ließ den Verteidiger leicht stehen und tauchte alleine vorm Keeper auf. Erneut zog er aber den Kürzeren und somit hieß es nun 30 Minuten Zugabe. Trotz der Unterzahl liefen die Trieber immer und immer wieder an und versuchten alles, das Spiel schon vor dem Elfmeterschießen zu entscheiden. Und so sollte es auch kommen. R. Engel bekommt in der 112. Spielminute das Leder auf seinen linken Fuß und fackelt nicht lange. Irgendwie semmelt, löffelt oder was auch immer er das Ding unhaltbar aufs Tor. Der Ball fiel hinter dem Torwart ins Netz und so war endlich das befreiende 2:1 erzielt. Die Harzberger Jungs aber keineswegs müde und so wurde weiter gestürmt. Es hätte durchaus noch das 3:1 fallen können/müssen, um die letzten Spielminuten nicht ganz so spannend zu gestalten. Aber die Adorfer entwickelten auch kaum mehr Torgefahr und so kam es endlich zu den lang ersehnten Abpfiff. Das 2:1 war aufgrund der zweiten Halbzeit und der Verlängerung absolut verdient und ein Zeichen von Kraft, Ehrgeiz und unbedingten Willen. Respekt für diese Leistung, vor allem in Unterzahl.
Bisschen Werbung darf am Ende natürlich auch nicht fehlen. Kommenden Samstag startet endlich wieder die Saison und da reist die Teutonia aus Netzschkau auf den Harzberg. Geboten wird Fassbier und Offensivfußball, also alles was es für einen Samstag braucht. Über zahlreiches Erscheinen würde man sich natürlich in der Harzbergarena freuen.
Also bleibt schon gesund und bis nächsten Samstag in aller Frische.