DERBYSIEGER
TSV Trieb 1887 e.V. – SV Turbine Bergen e.V. 1:0 (0:0)
Achter Spieltag, Sonnenschein, Samstagnachmittag, Harzberg – was könnte da besser passen als DAS Derby schlechthin gegen unsere Nachbarn aus Bergen? Genau! Nichts!
Die ganze Woche stand natürlich im Zeichen dieses, immer wieder besonderen Spieles, welches bei Spielern und Betreuern gleichermaßen seine Schatten vorauswarf.
Auch wenn sich die sportlichen Vorzeichen in den letzten Jahren drastisch geändert haben, so hat dieses Spiel seine ganz eigenen Gesetze und man war gut beraten, den Gegner nicht zu unterschätzen.
So ging man also hochmotiviert in die Partie, merkte jedoch nach ca. 10 Minuten bereits, dass dies die erwartet schwere Nuss werden würde. Die Gäste, an diesem Tage keinesfalls wie ein Tabellenletzter auftretend, verteidigten diszipliniert und gewohnt robust, was unsere Mannen trotz spielerischem Übergewicht in der ersten halben Stunde vor nahezu unlösbare Probleme stellte.
So sah man viel Kampf im Mittelfeld und kaum ernsthafte Torraumszenen.
Die erste echte gute Aktion war dann jedoch auch gleich ein ziemlicher Brocken – Engel auf halbrechts frei durch – zielte jedoch zu ungenau und jagte die Pille über den Kasten.
Bis zur Halbzeit blieb es also beim 0:0 – dem also eigentlich nicht gewollten Geduldsspiel.
Die zweite Halbzeit begann und man merkte, dass sich die Guten nun einiges vorgenommen hatten – das Spiel wurde breiter gemacht und die Angriffe nun mit mehr Tempo gefahren.
Dies zahlte sich auch prompt aus – nach einer knappen Stunde drang der starke Diex über links energisch in den 16er ein und legte quer auf Seidel, der unfair am Torschuss gehindert wurde – der bis dahin gute Schiri zeigte sofort auf den Punkt. N.Weber schnappte sich wie gewohnt das Leder und im Normalfall kannste den Kerl der Nacht um Drei wecken und der macht dir die Bude – aber heute war Derby, heute galten andere Gesetze und so kam es wie es kommen musste – die Pille prallte vom Pfosten ins Aus und so blieb es vorerst beim 0:0.
Das Spiel avancierte so langsam zur Kopfsache und nachdem Cailji nach einem Zweikampf mit einer Kopfverletzung vom Platz musste, wurden die Zweifel an einem Punktgewinn noch größer.
Dann kam sie aber, die 79. Minute – N. Weber brachte einen Freistoß von halbrechts an den langen Pfosten, von wo Kopfballungeheuer Berekzai die Kugel überlegt entgegen der Laufrichtung des Keepers in die Maschen bugsierte – was dann Abseits des grünen Rasens los war, kann sich jeder, der die Derbyatmosphäre schonmal selbst erlebt hat, an allen 5 Fingern abzählen – kollektives Ausrasten!
Das Spiel aber noch lange nicht vorbei, nahm nun noch einmal deutlich an Fahrt auf.
Kurz nach dem 1:0 war es Paulus, welcher über rechts frei durch war, im 16er noch 2 Bergener incl. Keeper ins Karussell schickte und dann aber das Kunststück fertig brachte, den Ball einfach NICHT ins verwaiste Tor zu schieben sondern noch zu vertändeln – was unsren Goalgetter da geritten hat, wird er selbst net wissen! Seis‘ drum, so kam es natürlich wies dann immer kommt – Freistoß für die Gäste in der vorletzten Minute – Strauch, der durchaus für seinen guten Linken bekannt ist, läuft an und jagt das Ding Richtung Dreiangel – nu kommtse aber, unsre Katze im Tor, unser Micha, letzte Woche in Coschütz noch mit einem kapitalen Klops, und kratzt das Ding ausm Eck – Scharte ausgewetzt würd ich sagen. Hintenraus warfen die Gäste dann nochmal alles nach vorne, das jedoch ziemlich planlos, und so sollte der Schlussakkord im Strafraum der Gäste passieren – dort rastete nämlich der böhmische Kollege im Tor aus und schubste unsern Zinser mit einer klaren Tätlichkeit vor den Augen der Unparteiischen zu Boden, nachdem selbiger ihn vorher bei einem Luftzweikampf behinderte.
Der Linienrichter wedelte ob des Vergehens mit seiner Fahne als gäbs kein morgen – hatte er doch die Rüpelei erspäht und wollte dem Schiri nun noch berichten.
Also warteten alle gespannt auf die einzig folgerichtige Entscheidung, nämlich die Rote Karte.
Nachdem der Schiri sich mit seinem Assi beraten hatte schritt er also zum Keeper und zückte die Ro….NEIN! er zückte zum Entsetzen ALLER die Gelbe Karte, eine Entscheidung die an Lächerlichkeit nicht zu überbieten war…GELB wofür? Eine halbe Tätlichkeit? Hier gabs nur zwei Varianten – entweder Rot oder gar nix – warum es hier die gelbe Karte gab, wird auf ewig das Geheimnis des Unparteiischen bleiben. Danach war auch Schluss und so mischte sich ausgelassener Jubel in die doch sehr hitzige Atmosphäre.
Alles in Allem war der Sieg hochverdient, wenn auch schwer erkämpft, aber genau deswegen lieben wir doch solche Spiele!
Am nächsten Sonntag (20.10.) reisen unsere frisch gebackenen Derbysieger nach Rempesgrün (15 Uhr), hier soll direkt der nächste Dreier nachgeschoben werden, um Anschluss an unsere fulminant aufspielenden Freunde aus Rebesgrün zu halten!
In diesem Sinne, ne schöne Woche uns genießt das Leben als DRRBYSIEGER!!